Mit der Generation X stirbt die Work Life Balance. Und das ist gut so!
Weil die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, werden dem Arbeitsmarkt in Deutschland bis zum Jahr 2036 insgesamt 12,9 Millionen Menschen verloren gehen. Dies entspricht knapp 30 Prozent der Erwerbstätigen des Jahres 2021, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Babyboomer (geb. 1946-1964) sind die letzte Generation, die ihren Nachkommen, der Generation X (geb. 1965-1979), noch das Modell der "Work Life Balance" mit auf den Weg gegeben hat. Für mich, 1965 geboren, war dieses Modell mehr Fluch als Segen. Zu viele Jahre hat die GenX gearbeitet, statt zu leben, hat ihre Gesundheit, ihre Ehen und Familien ruiniert. Heute stehen viele vor den Scherben ihres Lebens und stellen fest, das ihre Balance in dem verzweifelten Versuch bestand, bei all der Arbeit zu überleben, statt zu leben. Wer nach 1980 geboren ist (Generation Y) , darf sich sein Leben und seine Arbeit nach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestalten. Das ist Chance und Herausforderung zugleich. Ein Leben, in dem Arbeit nicht mehr die dominante, alles bestimmende Rolle spielt, erscheint mir heute als ein wertvolles Geschenk. Und die Generation Z wird das "Modell Arbeit" gleich komplett neu denken. Und auch das ist gut so, weil längst überfällig. Und wenn ihr darüber nachdenkt, wie diese "New Work" aussehen soll, denkt bitte nicht nur an euch Wissensarbeiter, sondern auch an alle anderen "systemrelevanten" Berufe, die angeblich so wichtig sind, aber an deren Arbeitsverhältnissen und/oder Bezahlung sich die letzten Jahre so gar nichts geändert hat. Denn eins können wir in dieser neuen Arbeitswelt gar nicht gebrauchen: eine neue Zweiklassen-Gesellschaft!
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