Kennt ihr den Song “Cat´s in the cradle” von Ugly Kid Joe aus dem Jahr 1993?
Er handelt von einem Vater, der vor lauter Arbeit verpasst, wie aus seinem Sohn erst ein Teenager, dann ein Mann wird. Im Rentenalter versucht er, eine Beziehung zu seinem Sohn zu finden. Doch der hat keine Zeit für ihn, zu viel zu tun… - und er erkennt: mein Sohn ist geworden wie ich… ☹
Ein trauriges Lied. Das Original des Songs ist von Harry Chapin aus dem Jahr 1974. Da war ich gerade 9 Jahre alt. Mein Vater kommt aus dieser Generation, die immer viel gearbeitet hat, pflichtbewusst, zuverlässig, ein toller Mitarbeiter und Vorgesetzter. Wir haben wenig Zeit miteinander verbracht. Und ich wurde wie er, immer Arbeit zuerst, dann Familie und Spaß. Dank meiner stets insistierenden Frau habe ich es zumindest geschafft, in der Erinnerung meiner Töchter zu bleiben als ein Vater, der für sie da war. Aber jetzt, wo ich so schnell alt werde und sie beide so wundervoll in ihr eigenes Leben fliegen, bereue ich mache Stunde in sinn- und ergebnislosen Meetings, die ich doch viel lieber auf einer Wiese herumtollend mit meinen Kindern verbracht hätte.
Warum erzähle ich das? Wenn die Generation Z heute von New Work spricht und wir, die Babyboomer und Gen Z voller Unverständnis über diese seltsame Arbeitsauffassung dastehen, höre ich immer leise den Song in meinem Kopf und denke mir: es sollte kein Kind mehr groß werden, dessen Eltern keine Zeit haben, weil die Arbeit wichtiger ist. Und ich wünsche es keinem Babyboomer, dass er im Alter Zeit mit seinen Kindern verbringen möchte und die ihm sagen: „Sorry, Mom, sorry Dad. Ich würde ja gerne, aber - keine Zeit, so viel Arbeit…! ☹
Übrigens, wer den Song nicht kennt, es lohnt sich reinzuhören:
PS: Das Foto ist ein spontaner Schnappschuss meiner Frau vom 27. November 2008 beim Weihnachtsplätzchen backen - übrigens ein Donnerstag...
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